Chinesisch Essen 3

Natürlich gibt es auch McDonalds in China, genauso wie dutzende KFCs und Starbucks. Obwohl die Auswahl an chinesischen, vietnamesischen oder thailändischen Schnellrestaurants groß ist, kann man als Westler natürlich nicht widerstehen, auch mal den hiesigen Mäckie auszuprobieren.

Menü bei McDonaldsDie Karte ist touristenfreundlich zum draufzeigen vorhanden. Mein Kollege nimmt ein Burgermenü, ich den McChicken. Er hat mehr Glück. Der McChicken ist nämlich im Gegensatz zum Hackfleisch anders als in Deutschland. Er sieht auf den ersten Blick aus wie ein Stück Hühnerbrust, doch eine glibberige Schwarte ist mit dran. Schmecken tut er auch anders, und das nichtmal schlecht. Mehr Sojasoße, weniger Mayo, aber einmal reicht mir.

Zum heutigen Mittagessen ist also eine Alternative angesagt. Direkt neben dem McDonalds gibt es eine kleine Küche für Dumplings und Suppen mit Überraschungsfleischeinlage. Während ich noch am Überlegen bin, ob ich mir das antun soll – schließlich gibt es hier keine verständlichen Buchstaben weit und breit – bemerke ich, dass eine großgewachsene Chinesin im schicken Businesskostüm 2 Nudelsuppen bestellt. So schlimm kann die Location also nicht sein. Ich stelle mich an (d.h. ich lungere irgendwie vor den Dumplingkörben herum) und warte. Die Brühe, die sich die Chinesin in Plastikbecher schütten lässt, sieht ein bisschen undefiniert aus. Ich überlege, ob ich Suppe oder Dumplings will. Der Koch bemerkt mich, und nimmt mir die Entscheidung ab.

Er zeigt auf die Dumplingkörbchen, ich nicke, strecke den Zeigefinger hoch und sage “yi gè” (“ein Stück”). Zahl + “gè” ist hier die Standardzählweise, und sehr nützlich wenn man die dutzenden verschiedenen Zählwörter für runde, flache, große oder kleine Dinge nicht kennt. Der Apostroph zeigt einen abfallenden Ton an, so dass sich gè eigentlich eher wie ein “gu” anhört, das einem im Rachen stecken bleibt.

Zumindest die Geste wurde verstanden und der Dumplingkoch schiebt einen Korb Maultaschen über das brodelnde Wasser. Dann fragt er mich noch etwas, und ich verstehe natürlich gar nix. “To go or to eat here” schallt es mir plötzlich von links entgegen. Die große Chinesin übersetzt für mich mit einem Lächeln, und ich lächle zurück. To go. “Seven yuan” sagt sie mir noch und packt ihre Nudelsuppen ein. “Xiè xiè” bedanke ich mich, sie grinst und schon wird meine hilfreiche Fee vom Fußgängerstrom davongetragen.

xièxie – Dankeschön
[gesprochen: che che, das ch wie in “ich” mit einem Tick vom scharfen S]

xièxiè – der Durchfall
[gesprochen: che che, das ch wie in “ich” mit einem Tick vom scharfen S]

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