Abflug

Der Online-Checkin von Emirates ist eine feine Sache.

Leider ist dort die Standardeinstellung für das Herkunftsland “Namibien”. Ein zu schneller Klick auf OK und ich bin nun also Afrikaner geworden. Und werde interessanter Weise sofort vom online-Checkin ausgeschlossen. Und wer weiß auf wieviele Antiterrorlisten gesetzt.

Eine Telefonaktion von einem Emirates-Office zum nächsten führt mich schließlich zu einem chinesischen Anrufbeantworter am Flughafen. Endstation.

Mit mulmigem Gefühl, und nur meiner Buchungsnummer auf einen Notizzettel gekritzelt stehe ich somit um 4 Uhr früh am Flughafen. Und siehe da, alles kein Problem. Ich werde wieder Deutscher. Am hinteren Ende der Schlange stellt sich dafür gerade ein Namibianer an, dessen einziges Gepäckstück ein riesiger Flachbildfernseher ist, und der mit seinem Trolley die halbe Anstehschlangenabsperrung umreißt.

Die Ausreisebeamtin hat das alles nicht mitbekommen. Sie sitzt in ihrem Glaskasten, mit einem freundlichen Ni Hao auf den Lippen hakt sie mein Visum ab. Vor ihr steht ein Pult mit vier Buttons zur Servicebewertung: vom breit grinsenden Smiley zum traurigen Gesicht.

Ich passe diesmal beim klicken besser auf, zögere kurz und überlege ob ich mir einen Scherz erlauben soll… und drücke den bereits abgewetzten Knopf ganz links.

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