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15 Minutes of Fame

I’ve been interviewed twice in recent weeks.

Eyeon Software asked me about development aspects of Fusion (scripting, fuses, macros) and Digital Media World allowed me to give some insights into my career path as a VFX artist. I’ve also talked a bit about the soft skills that in my opinion make life easier on VFX jobs: tolerating frustration and being able to communicate well between teams (e.g. editorial and VFX)

Racebending

Über Film-Reviews zu “The Last Airbender” bin ich auf Racebending.com gestoßen. Die Seite betrachtet die Darstellung von ethnischen Minderheiten in Hollywoodfilmen, insbesondere die Tatsache, dass allzu oft westliche, weiße Hollywoodstars in Rollen gecastet werden, die eigentlich mit einem Asiaten besetzt werden müssten.

Ich muss zugeben, als Mitglied der “weißen männlichen Mehrheit” ist das eine Problematik, auf die ich von alleine nicht gekommen wäre. Und gleich mal vorweg: über Rassismus im Hollywoodfilm gibt’s bestimmt massenhaft Studien und Diplomarbeiten, so dass ich erst recht nicht in einem kleinen Blogeintrag ein ausgewogenes und umfassendes Urteil fällen kann… aber die ganze Racebending-Seite ist interessanter Lesestoff.

Es ist ja kein Geheimnis, dass Rassismus in Mainstream-Filmen existiert und dass das Kino die Kultur seiner Zeit widerspiegelt als auch beeinflusst. Nur dachte ich dabei bislang nur an die Bösewichte, die in den Action-Filmen der 80er halt Russen waren, und jetzt Araber. Vielleicht wäre ich noch auf die Darstellung des Japanischen Nachbarn im Klassiker “Breakfast at Tiffany’s” gekommen. Das ist so ‘offensive’ für heutige Verhältnisse, dass man sich fragt wie Amerika damals wohl tickte, wenn kurz nachdem man japanische Immigranten im 2. Weltkrieg in Internierungslager steckte in einer unverfänglichen Romanze derartige Zerrbilder dargestellt werden. Und der Nachbar wurde – das war mir bislang nicht bewusst – nichtmal von nem Asiaten gespielt! Aber das war früher. Heute ist das ja nicht mehr so, oder?

Liest man sich bei Racebending.com mehr ein, so wird deutlich wie sehr das Hollywoodkino immernoch auf weiße Hauptrollen setzt und farbige Schauspieler mit Klischee-Nebenrollen beglückt.

Verarsche zum geplanten Hollywood-Akira-Remake, das wohl mit weißen Schauspielern besetzt werden wird.

Nun mag man einwenden, dass dem halt so wäre, schließlich ist Hollywood = USA = Der Westen (TM). Aber hat das Kino (ein kommerzielles Produkt wohlgemerkt, kein sozialistisches Konstrukt) denn überhaupt den Auftrag, die Rassen gemäß ihren realen Prozentanteilen an der Bevölkerung darzustellen? Ist es nicht der Kinozuschauer, der ständig mit dem Geldbeutel wählt, und dem das anscheinend egal ist? Ist nicht der amerikanische Zuschauer die primäre Zielgruppe, und will er nicht sogar mit Vorliebe eigene weiße Stars anbeten? In Bollywoodfilmen spielen bestimmt auch Inder alle Nationalitäten.

Und man könnte sagen: Als Deutscher ist man doch auch gewohnt dass man in Filmen wahlweise als Nazi oder als Biertrinker dargestellt wird. Asiaten kriegen halt nur Rollen als Kung-Fu-Sidekick. Get over it.

Gibt es nicht wichtigere Dinge, z.B. realen Rassismus, wo tatsächlich jemand einer Bevölkerungsgruppe schaden möchte? Man denke an die “Hunger Games”-Fans, die außer sich waren, dass eine Schauspielerin schwarz war? (getreu der Romanvorlage, wohlgemerkt)

Oder nimmt man das Problem auf diese Weise zu lässig?

Schwierige Frage, wenn man eben erst auf das Thema aufmerksam wurde. Früher haben Männer sogar Frauenrollen im Theater gespielt – und die Gesellschaft fand keinen Anstoß daran. Heute wirkt das verquer. Legt Racebending.com den Finger in ein reales – wenn auch von den meisten Weißen wohl nie beachtetes – Rassismus-Problem unserer heutigen Gesellschaft, das zu beheben genauso wichtig ist wie es mal war, das Frauenwahlrecht einzuführen?

Auf jeden Fall würde ich den Leuten hinter Racebending.com nicht sagen, sie sollen mal nicht so empfindlich sein. Ich finde, die Vorwürfe haben durchaus Hand und Fuß.

Den Machern von Racebending.com geht’s ja bestimmt nicht darum, dass es schlimm sei, wenn es Hollywood-Remakes von asiatischen Filmen gibt, in denen nur Weiße mitspielen. Solange die Story halt ebenso komplett in den Westen transferiert wird (siehe “The Departed“).

Ihnen liegt vermutlich eher am Herzen, dass man über die Vorurteile nachdenkt, die Hollywood im Jahre 2012 perpetuiert und den Aufwand, den man betreibt, um selbst asiatische Hauptrollen mit Weißen zu besetzen. Ich meine, für “Cloud Atlas” hat sich Hugo Weaving Schlitzaugen machen lassen. Das ist eigentlich schon ‘ne derbe Nummer. Wenn er sich schwarz schminken würde, um statt Forest Whitaker in “Last King of Scotland” zu spielen? Undenkbar, oder?

Anmerkung, nachdem ich Cloud Atlas gesehen habe: Der Film ist fantastisch, und es hat einen guten Grund, dass Weaving einen Asiaten spielt, genauso wie alle anderen Schauspieler multiple Rollen mit unterschiedlichen Rassen und Geschlechtern spielen. Dem Film Rassismus vorzuwerfen ist sowas von blödsinnig, dass man sich an den Kopf fassen muss.

Und wie ist das ganze in Deutschland? Werden hier nicht auch Türken im Kino und TV unterrepräsentiert und dürfen nur Gemüseläden besitzen während Russen im Tatort immer Zuhälter sind?

Food for thought.

PS: Hier ein Artikel, der sich über “whitewashing” von Filmrollen mokiert.

Cory Doctorow über den Kampf gegen den PC

Ein hochinteressanter Vortrag von einem Autor, der scheinbar (siehe dieser aktuelle Artikel in der Zeit) eine Koryphäe auf dem Gebiet von Computern, Scifi, Copyright und digitalen Gesellschaftsentwürfen ist – von dem ich aber noch nie etwas gehört habe. Cory Doctorow.

Der Vortrag im Video geht nicht die ganze Stunde, es lohnt sich zuzuhören und mitzudenken. Doktorow benutzt den aktuellen Protest um “Zensurgesetze” wie SOPA oder ACTA um zu zeigen, dass letztendlich der allgemeinnützige Computer (einer, auf dem alles mögliche an Programmen laufen kann) zur Disposition gestellt werden wird – und damit unsere heutige Vorstellung einer freien aber von Informationstechnologie abhängigen Gesellschaft.

Heute geht es um Copyright und Raubkopierer von Filmdateien, morgen um 3D-Drucker, mit denen jedermann funktionierende Waffen ausdrucken könnte. Letztendlich, so Doktorow, werde jede mächtige Interessengemeinschaft tangiert werden und vom Gesetzgeber fordern: “Macht uns einen Computer, der alles kann nur nicht das Programm ausführen das uns stört oder ängstigt”. “Macht uns ein Internet, das alle Informationen übertragen kann, nur nicht diese Information die uns nervt.”

Doktorow fordert, dass bereits jetzt in Bezug auf Copyright-Dispute eine sinnvolle Lösung gefunden wird, die zwei Tatsachen gerecht wird:

  • Es wird immer Leute geben, die einem Computer künstlich angelegte “Fußfessel” und Schranken umgehen werden können – mit der Technik von Morgen ist es wahrscheinlich sogar ein Kinderspiel für Jedermann.
  • Eine Lösung des Problems darf nicht in einem Kontrollregime enden, dessen Fäden wie uns die Geschichte lehrt letztendlich immer in einer bösartigen Instanz zusammenlaufen.

Die gesuchte Lösung formuliert er leider nicht vor. Er vergleicht lediglich bisherige Regulierungsversuche im Bereich Copyright damit, Banküberfälle zu verhindern, indem man Autoreifen gesetzlich sanktioniert – schließlich war jedes Fluchtauto mit vier davon ausgerüstet.

Dazu passend noch zwei Links:

LiebeLiebeLiebelei

Alle Firmen lieben jetzt etwas. Grausam.

McDonalds fing an: I’m loving it.

Edeka hinterher. “Wir lieben Lebensmittel.” Großartig, ihr solltet lieber euren Kassiererinnen gescheite Löhne zahlen. Und hört auf mit dem anbiedernden “Wir”. Ihr seid keine Web-2.0-Firma.

Pro7 seit einer gefühlten Ewigkeit: “We love to entertain you”, und auf Tele5 heißt es: “Steven liebt Kino”.

Und der neuste im Bunde: Bayern 3 Antenne Bayern – “Wir lieben Bayern. Wir lieben Musik.” Nein, tut ihr nicht. Ihr vergewaltigt Musik, eure “aktuellen” Hits sind seit 3 Monaten die selben totgenudelten Songs, die auf allen Pop-Radiosendern laufen.

Ich kann es nicht mehr hören :-/

Bundestrojaner

Der Chaos Computer Club hat – sofern es sich nachträglich nicht noch um eine große Ente handelt – den legendären Bundestrojaner eingefangen und disassembliert. Wie nicht anders zu erwarten war, stellen sich deutsche Ermittlungsdienste in Angesicht der Schnüffelmöglichkeiten, die entgegen expliziten Weisungen des Bundesverfassungsgerichts eingebaut wurden, auf die Stufe von Schurkenstaaten. Programmiertechnisch stellen sie sich auch noch auf die Stufe von Script-Kiddies. Köstliches Zitat vom CCC:

Wir sind hocherfreut, daß sich für die moralisch fragwürdige Tätigkeit der Programmierung der Computerwanze keine fähiger Experte gewinnen ließ und die Aufgabe am Ende bei studentischen Hilfskräften mit noch nicht entwickeltem festen Moralfundament hängenblieb.

Die erspähten Daten (z.B. Screenshots von Browserfenster und Skype-Protokolle) werden auch noch über einen Server in den USA geleitet. Der gesamte Bericht des CCC ist hier (PDF) zu finden.

The hard knock life of an American VFX slave

The animation guild has published an anonymous e-mail, allegedly from a 40-year old vfx artist:

I had two heart attacks by the age of 37 in this business. I got caught working 100 hour weeks on some summer blockbuster. On the 75th straight day of work (mandatory 7 day weeks/17 hour days) I fell asleep at the wheel and did two 360’s on the 10 freeway hitting 3 people. That was my only day off. I didn’t mind at the time I was making like $1000 a day.

(…) I’m a 40-year-old, shit-kicking VFX artist, who has no health care in a job that is literally killing me……I’m the lowest you can go……….I have nothing to lose.

No, my friend, you’re not the lowest you can go. Earning fricking ONE THOUSAND DOLLARS a day and NOT GETTING HEALTH INSURANCE makes you the BIGGEST MORON you can be. I don’t care if you almost died twice or almost killed three people on the freeway. There’s a certain threshold where you forfeit the right to whine and are responsible for your own life. If not with a 30,000 dollar check at the end of the month, then when?

Urlaub in Deutschland

Letztes Wochenende verschlug es mich nach Maroldsweisach, einem Nest hinter Bamberg.


Größere Kartenansicht

Das Stück Kuchen beim Bäcker kostet 2 Euro 50, aber es ist so groß wie ein DINA4-Blatt. Auch die Apfeltaschen sind doppelt so groß und halb so teuer wie daheim. Das haut einen als Münchner erstermal von den Socken. Mit einem M-Nummernschild wird man beim Vorbeifahren beäugt wie damals als Langnase in Shanghai. Es gibt Kinder und Alte. Dazwischen Landflucht.

Dank Wikihood mache ich einen Abstecher zum nahen Zeilberg, auf dem es ein Basaltwerk gibt samt einem (Kinder-)Erlebnispfad drumherum.

Auf der Suche nach einem See in der Nähe passiere ich die ehemalige Grenze zur ehemaligen DDR und lande an einem ehemaligen Freibad, das noch den Charme von jenseits des Eisernen Vorhangs versprüht.

Schöne Landschaften, malerische Burgruinen. Alles voller Zitronenfalter, die auch hin und wieder auf meiner Windschutzscheibe zerschellen.

Danach ein Abstecher nach Bamberg. Ich fahre gefühlte dreimal im Kreis, denn das Wegweisersystem zu den Parkhäusern ist perfide und sollte wohl bereits im Mittelalter Angreifer verwirren. Ja, Bamberg: Mittelalter-Touristen-Studentenstadt. Nur auf dem Marktplatz dröhnt irgendein Après-Ski-Futzi seine Open-Air-Schnulzen. Goethe war sicher auch schon hier.

Panoramas erstellt mit Photosynth für’s iPhone. Bequem, aber wie man sieht nicht perfekt überblendet.