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Shanghai Photos 9

Abflug

Der Online-Checkin von Emirates ist eine feine Sache.

Leider ist dort die Standardeinstellung für das Herkunftsland “Namibien”. Ein zu schneller Klick auf OK und ich bin nun also Afrikaner geworden. Und werde interessanter Weise sofort vom online-Checkin ausgeschlossen. Und wer weiß auf wieviele Antiterrorlisten gesetzt.

Eine Telefonaktion von einem Emirates-Office zum nächsten führt mich schließlich zu einem chinesischen Anrufbeantworter am Flughafen. Endstation.

Mit mulmigem Gefühl, und nur meiner Buchungsnummer auf einen Notizzettel gekritzelt stehe ich somit um 4 Uhr früh am Flughafen. Und siehe da, alles kein Problem. Ich werde wieder Deutscher. Am hinteren Ende der Schlange stellt sich dafür gerade ein Namibianer an, dessen einziges Gepäckstück ein riesiger Flachbildfernseher ist, und der mit seinem Trolley die halbe Anstehschlangenabsperrung umreißt.

Die Ausreisebeamtin hat das alles nicht mitbekommen. Sie sitzt in ihrem Glaskasten, mit einem freundlichen Ni Hao auf den Lippen hakt sie mein Visum ab. Vor ihr steht ein Pult mit vier Buttons zur Servicebewertung: vom breit grinsenden Smiley zum traurigen Gesicht.

Ich passe diesmal beim klicken besser auf, zögere kurz und überlege ob ich mir einen Scherz erlauben soll… und drücke den bereits abgewetzten Knopf ganz links.

Urgent Exit

Urgent Exit. Forbidden use if not in urgent situation. Duh 🙂

Transport 2

Zwei- und Dreiräder, mit und ohne Motor: Die wichtigsten Transportmittel in Shanghai.

Auf den Straßen sind nicht nur Kuriere oder der McDonalds-Lieferservice unterwegs, sondern auch Wertstoffsammler, die sich auf unterschiedliche Materialien spezialisiert haben. Die Altpapiersammler fahren im Schneckentempo und klingeln dabei ununterbrochen. Die Elektrogerätesammler haben ein kleines quäkendes Megaphon an ihre Roller montiert, das in einer Endlosschleife alles aufzählt, was sie gerne aufladen würden. Und ich habe tatsächlich schonmal einen mit 2 Fernsehern auf dem Gepäckträger gesehen. Die Styroporsammler haben zwar die leichteste Ladung, dafür bauen sie die größten Türme auf ihre Anhänger. Ein Foto davon gibt es bei einem meiner Kollegen zu besichtigen.

Cat and Mouse

A cat in front of a hairdresser’s shop. And since this is almost breaking my vow of not posting photos of cats on my blog, I’ll make up for it by adding a gross picture of a mouse that was caught on a sticky mouse trap.

Shanghai Photos 8

Die Entdeckung der chinesischen Gelassenheit

Das Leben in Shanghai ist schnell, der wirtschaftliche und technische Fortschritt der letzten Jahre gewaltig. Aber sind Chinesen ein hektisches Volk?

Einerseits habe ich nicht das Gefühl, dass hier auf den Straßen und im Job Hektik herrscht. Das ewige Rennen und Wuseln, das man bei uns als Klischee eher den Japanern zuschreibt, bekomme ich nicht mit. Die Chinesen bewegen sich eher gemütlich auf den Straßen. Natürlich Hupen sie viel (siehe einer meiner ersten Blog-Einträge), aber rasen tut hier im Straßenverkehr niemand. Auch wenn jemand mit dem Roller hupend entgegen der Fahrtrichtung durch den Verkehr pflügt nehmen das die anderen Verkehrsteilnehmer gelassen hin.

In der Metro zur Rush-Hour gibt es genau eine Geschwindigkeit. Schon allein auf Grund der Menschenmassen ist es unmöglich, schneller zu rennen als der Pulk. Und mit meinen langen Schritten bin ich es meist, der genervt versucht andere Passanten zu umschiffen.

Es gibt aber zwei Situationen, in denen Chinesen Hektik an den Tag legen:

  • Aufzüge. Chinesen scheinen es zu hassen, auch nur eine Sekunde zu warten bis sich die Aufzugtüre von alleine schließt. Sie hauen nahezu ausnahmslos hektisch auf den “Tür schließen” Knopf sobald alle Personen ein- bzw. ausgestiegen sind.
  • Schlangen. Chinesen haben die Kunst des brav-in-der-Schlange-stehens noch nicht von uns Deutschen übernommen. Den Transrapid dafür schon. Man sieht also: der Chinese ist doch ein schneller Mensch. Sei es beim Kampf um die Obstwaage im Supermarkt oder beim Besteigen eines Busses. Hier sind definitiv Nahkampffähigkeiten von Nöten.

(Hingegen darf man es als Westler nicht als Affront verstehen, wenn sich Chinesen vor einem in die Schlange stellen. Der Deutsche Wohlfühlabstand von einem guten Meter wirkt auf Chinesen so, als stünde man gar nicht an. Also einfach so nah an den Vordermann drängen bis man ihm auf die Fersen steigt. Andere Länder, andere Bevölkerungsdichten, andere Sitten.)