Böller statt Brot

Samstag, 13. Februar, erster Tag des Frühlingsfests und Feuerwerkstag. An einer Bude am Straßenrand werden Kracher in allen Größen und Preisklassen feilgeboten. Für die Kleinen z.B. ein halbes Dutzend Chinaböller für 10 RMB.

Ich entscheide mich für eine 10.000er Packung Ladycracker, ein 3 Meter langer Gurt mit einer höchstens 1 cm langen Zündschnur. 7 Euro. Für chinesische Verhältnisse schonmal nicht ganz billig, da bietet mir der Verkäufer stolz eine Kiste an, die er hinter sich im Regal stehen hat. Ich erkenne nur den Preis – 480 Yuan – und winke ab. Das ist mehr als ich gestern für ein Essen im 3TOP inklusive Cocktails ausgegeben habe.

Am Nachmittag genehmigen wir uns noch einen Kaffee. Gerade noch rechtzeitig, denn um 5 schließen alle Geschäfte und es wird leer auf den Straßen, selbst am People’s Square, wo es samstags normalerweise vor Menschen wimmelt. Dafür fängt bei Einbruch der Dunkelheit die Knallerei an. Am Straßenrand bringen ein paar Jugendliche ein paar Böller in Position. Als sie nach dem Anzünden davonrennen habe ich das dumme Gefühl, dass mein deutscher Sicherheitsabstand womöglich nicht reichen wird. WUMMS. Mit der ersten Explosion werden ihre Dynamitstangen 5 Meter in die Luft gefeuert, wo sie mit einem zweiten Donnerschlag in rote Schnipsel zerfetzt werden. Chinesisches Feuerwerk legt es vor allem darauf an, laut zu sein. Natürlich gibt es auch bunte Raketen, aber auch die explodieren zusätzlich mit lautem Knall und einem hellen Blitz.

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