Pendlerzug in Chicago

Für jeden, der die leise laufenden, modernen S-Bahnen aus Deutschland gewohnt ist, wirken die Züge in Chicago wie aus einer vergangenen Zeit. In doppelstöckigen Wagons, die eher an Hühnerbatterien erinnern, rattert und rumpelt jeden Morgen eine Flut von Pendlern aus den umliegenden Orten in die Stadt.

Ab halb 5 Abends dann das entgegengesetzte Spiel: Die Pendler spurten zum Bahnhof, um ihren Zug zurück zu erreichen. Der Bahnhof ist unterirdisch, düster und es stinkt nach Dieselabgasen.

Das Ganze hat eine regelrechte Science-Fiction-Atmosphäre. Als hätte man das Alarmsignal gegeben, um ein Raumschiff zu evakuieren, flüchtet sich alles in die Rettungskapseln, die nacheinander aus dem dunklen Bahnhofsschacht in’s Freie schießen… Wenige Sekunden nach der Abfahrt wird es stockdunkel im Abteil, während der Zug vielleicht das Stromnetz wechselt. Nur die ganzen Handies und iPads erleuchten die Passagiere.

Als das Licht wieder angeht wirkt alles wieder old-school, mit den wellblechartigen Wagons und den komischen Dingen im Zug. Keine Ahnung was das ist. Ein Thermometer?

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