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Lach- und Sachgeschichten

Mirinda und 7UP, dessen Schriftzeichen hier “7 Happy” bedeuten. Westliche Hersteller benötigen ein bisschen Kreativität, um in China populär zu sein, denn mit einer bloßen lautmalerischen Umsetzung des Namens in chinesische Schriftzeichen ist es nicht getan. Der Legende nach hatte es Coca Cola vor einigen Jahren auf die einfache Tour versucht, doch der Name bedeutete irgendetwas mit Kaulquappe. Heute nennt sich das Getränk “kě kǒu kě lè”, was fast so klingt, aber “möge der Mund sich freuen” heißt. Ein Abstecher in’s Wörterbuch verrät uns, dass auch andere Marken einen wohlklingenderen Namen für sich erdacht haben: BMW nennt sich z.B. “bǎo mǎ” (wertvolles Pferd).

So, das waren die Sachgeschichten. Deshalb hier noch ein Foto zum schmunzeln:

Jing An Tempel

Woran es auch immer liegen mag, seit ein paar Tagen ist es auf den Straßen plötzlich doppelt so voll. Die Fahrradfahrerhorden sind erst recht nicht mehr hinter der Haltelinie zu bändigen, so dass nun statt Verkehrshelfern am Bordstein auch waschechte Polizisten eingesetzt werden. Nur sie schaffen es, den Busfahrern ihr Recht zu bewahren, trotz Rot einfach weiterhin hupend über die Kreuzung zu brettern. Nur selten erlahmt der Verkehr komplett für wenige Sekunden. Doch es kommt schnell wieder Bewegung in die Sache.

Die Menschen hier sind es einfach gewohnt, sich irgendwie durchzuwuseln. Sie haben den 6. Sinn, der es ihnen ermöglicht um Haaresbreite durch Lücken zu drängeln, ganz egal ob sie Roller, PKW oder Bus sind. Gut, die Roller haben manchmal das Nachsehen, aber es gibt nichts, was ein paar Lagen Tesafilm nicht beheben könnten. (Und es gibt kaum einen Roller, der nicht schon beängstigend großflächig mit Klebeband repariert wurde!)

Statue vor dem Jing An TempelDennoch muss ein Ausweg her. Zuflucht findet der gestresste Großstädter – ja, in einem Massagesalon. Aber ich dachte eher an einem der buddhistischen Tempel, die es hier in Shanghai gibt. Der mir nächste (und ein ziemlich berühmter dazu) ist der Jing An Tempel. Früher bestimmt wie in alten Kung-Fu-Filmen zwischen malerischen Hügeln gelegen (“Temple of Peace and Tranquility”), steht dieser Tempel heute zwischen 3 Baugruben und einer riesigen Mall. Die Mauern mit ihren Löwenstatuen sehen dennoch gewaltig aus. 20 Yuan kostet der Eintritt, und ich habe Glück, nicht inmitten einer Ladung Touristen gelandet zu sein.

Weihrauch im Jing An TempelDrinnen angelangt verstummt die Großstadt zwar nicht, aber es wird deutlich ruhiger. Eine große Säule steht in der Mitte des quadratischen Platzes, aus zwei Bottichen quillt Weihrauch. Gegenüber führt eine hohe Treppe in den Haupttempel mit einem Saal voller Heiligenstatuen und Gebets- und Opfermöglichkeiten. Eine Handvoll Westler ruht sich auf Stufen aus, eine Handvoll Chinesen kniet sich vor Schreinen hin oder verbeugt sich mit Weihrauchstäbchen in alle 4 Himmelsrichtungen. Die Stäbchen gibt es für einen kleinen Obolus am Eingang und wer es Ernst meint, kauft gleich ein ganzes Büschel. Ich halte meine pyromanische Ader in Zaum, denn ich kenne die Zeremonie aus Vor’s-Gesicht-Halten und In-4-Richtungen-Verneigen nicht und möchte keinesfalls den Zorn von Dämonen auf mich ziehen.

TempelsparschweinDie Säule in der Mitte des Platzes ist da schon einfacher. Sie dient als eine Art Tempelsparschwein Klingelbeutel im Großformat. Ein Münze in eine der Öffnungen zu werfen sieht einfacher aus als es ist, doch ich versuche mein Glück. Beim 5. Mal (die ersten 4 zählen beim Glücksgott hoffentlich nicht) schaffe ich es, und mein Yuan klimpert in den großen Bronzebottich. Spenden macht Spaß! Das sollte man mal unserem Herrn Papst vorschlagen.

Mein Besuch ist zu Ende, und ich wandere noch einmal außen um die Tempelmauern. Es ist ein seltsames Verhältnis zwischen Moderne und Tradition, das sich hier widerspiegelt, denn während an der Nordseite mehrere Juwelierläden in die Mauern eingelassen sind, gibt es auf der Südseite nicht nur ein Kaufhaus, das sich sehen lassen kann, nein, es gibt auch Hello Kitty Schmink- und Fotoboutiquen. Die kleinen Zelte sehen aus wie die römische Armee, die das Dorf von Asterix und Obelix umringt hat. Ich frage mich, ob den Chinesen das nicht selbst etwas krank vorkommt, oder ob sie es einfach ganz anders interpretieren. Aus einer Wirtschaftswunderposition heraus nämlich, wo man sich solche Fragen einfach noch nicht stellt…

Shanghai Panorama: Jing'An Temple

Straßenküche

Ein Spaziergang in Richtung der Altstadt führt mich zuerst in die Nanjing West Road, dem bislang touristischsten Teil von Shanghai, den ich besucht habe. Die schön gepflasterte Einkaufsmeile ist voller westlicher Läden, aus denen einem Singing in the Rain oder Britney Spears entgegen plärrt, alle fünf Meter weicht man entweder einem dicken Touristen mit Kamera aus oder einem der fliegenden Fake-Rolexverkäufer. Disneyland pur. Es ist schlichtweg grauenhaft.

Also nichts wie rein in die nächste Seitenstraße. Ah, kleine Lebensmittel- und Eisenwarenläden, staubige Luft plus der subtile Geruch von Abwasser. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal bevorzuge, und schon gar nicht nach lediglich 2 Wochen. Ein paar Ecken weiter stehe ich plötzlich wieder in Menschenmassen, hier jedoch größtenteils chinesische Touristen. Und dann diese Straßenküche.

StraßenkücheErst gehe ich vorbei, doch dann denke ich was soll’s und stelle mich erstmal abseits hin, um die Einheimischen zu beobachten. Wie funktioniert die Auswahl, wieviel Yuan legt er hin? Denn ich kann mir vorstellen, mich hier wieder nur mit Händen und Füßen verständigen zu können. Als ich dran bin reicht allerdings das bereits eingeübte “yi gè” und ein Fingerzeig auf die gewünschte Nudelsorte und die Show beginnt. Schwuppdiwupp ist der Wok hinter dem Wagen in irgendeinem dubiosen Wassereimer ausgewaschen, kurz erhitzt, Öl rein, Sojasoße, Chili, Sojasprossen, irgendein Kohl und die Nudeln. Für 5 Yuan (50 cent) bekomme ich eine Riesenportion mit Stäbchen in einer kleinen Styroporschachtel und freue mich über die besten Nudeln, die ich hier jemals hatte. Kein knorpeliges Fleisch, kein stinkender Tofu. So, wie es der westliche Magen mag.

Trademarks

So langsam wird mein Blog zum Fotoalbum. Nach 2 Wochen in Shanghai habe ich mich bereits so gut eingelebt, dass mir Texte, die ich vor ein paar Tagen noch aufgeregt notiert hatte, um sie bei Gelegenheit in’s Blog zu stellen, schon wie kalter Kaffee vorkommen. Also Fotos! Die sind immer gut 🙂

Cliocoddle

China ist gemeinhin bekannt als Markenkopierer. Der Weg, den das Logo von Lacoste zu Cliocoddle unternommen hat, erinnert ein bisschen an Flüsterpost (man stelle sich einen Chinesen vor, der “crocodile” ausspricht).

tofü

Aber natürlich ist nicht alles kopiert. Die Vorliebe für den guten deutschen Umlaut kann man ihnen nicht verübeln, wenn man bedenkt, wieviele chinesische Schriftzeichen bei uns als Gestaltungselement oder Tattoo verwurstet werden…

knif and fork

Womit wir bei der dritten Kategorie an Markennamen wären: Niedliche Rechtschreibfehler. Oder Absicht? Man wird es nie erfahren… Die meisten englischen Texte, die einem auf Schildern oder Flyern begegnen, sind hier allerdings ziemlich gut. Die Extremform, Chinglish, ist mir hier in Shanghai bislang nicht untergekommen.

Shanghai Photos 3

Here are some more panoramas I shot with my mobile phone.

Panorama Straßenecke

Panorama Baugerüst

Shanghai Panorama: Green Haibao

iPhone Panorama Stitching

All photos on my travel blog have been shot with a 1st generation iPhone. The picture quality at the original resolution of 1600×1200 is lousy. However, if you scale them down to something tiny like 640×480 it’s actually alright for my purpose: posting them on a blog or sending them by email.

I wondered how difficult it would be to stitch panoramas from those grainy, blurry iPhone photos and those images in my previous post are the result. I used the free open-source toolset Hugin. It’s 0.8 version for Windows is a bit difficult to find, and you need at least that version for the photometric white balance compensation, so here’s a link to a pre-compiled EXE installer.

I’m amazed at how mature the imaging algorithms are, or that those algorithms exist in the first place (and I’m working with digital images on a daily basis :-)). Hugin not only managed to undistort and blend the images perfectly, it also removed the camera’s vignetting and compensated for the difference in exposure. This is an important bit because the iPhone adjusts its shutter speed automatically which is usually a bad thing for panoramas.

Shanghai Panorama - Baustelle

The only thing I had to do (apart from clicking two buttons) was entering the camera’s focal length. It’s not included in the EXIF data which is a bit of a disappointment. Maybe Apple wanted to hide it from other smartphone manufacturers? Well, google turns up the required data pretty quickly. The iPhone (2G) has a film-equivalent focal length of 37mm or a field of view of about 50 degrees.

Of course the final panorama doesn’t allow for severe color corrections. The colors are dull (it was an overcast day as well) but you could play around a bit more to create a more vibrant result. Anyway, it’s good enough for me to snap some more in the future for my Shanghai reports. Stay tuned!

Shanghai Photos 2

Statue und Mauer

Fotos aus unserem Büro und von einem kleinen Wohnblock in der Nähe, der noch nicht durch Hochhäuser ersetzt wurde.

Wie das dann aussieht, wenn Hochhäuser hochgezogen werden, zeigen die folgenden beiden Panoramen. Eigentlich bräuchte es einer kompletten 360 Grad-Ansicht, um das Gefühl wiederzugeben, das man als kleiner westlicher Tourist in diesem Betondschungel bekommt.

Shanghai Panorama - Baustelle

Shanghai Panorama - Stadion

Es ist eben eine ganz andere Art der Stadtplanung, und was in Deutschland eine Bausünde in Beton wäre, ist hier blanker Fortschritt. Ich komme mir, wie vor ein paar Tagen schon gesagt, nicht so eingeengt vor, wie in den Straßenschluchten Manhattens. Nichtmal das Wort Moloch würde ich verwenden wollen, auch wenn die letzten Tage ein nebliger, staubiger Smog die Sicht etwas trübt. Gut dass die Shanghainesen sich Elektromotoren an alles schrauben, was auf 2 Rädern rollt. Schade, dass sie sich dadurch Nachts in lautlose Fußgängerfallen verwandeln, und Licht anzuschalten würde ja sowieso nur die Reichweite mindern. Auch die meisten Busse haben übrigens saubere Oberleitungen.