Wickie auf großer Fahrt

Ab kommenden Donnerstag läuft Wickie Teil 2 an, und ich komme gerade von der Premiere, denn neben Pirates war es der zweite Stereo-Film an dem ich dieses Jahr mitgearbeitet hatte.

Ich muss sagen, dass ich echt positiv überrascht war. Den ersten Film, das gebe ich gerne zu, hatte ich nach 10 Minuten ausgeschaltet, weil ich es nicht mehr ausgehalten hatte, als Halvar dann auch noch den Unterschied zwischen Männlein und Weiblein erklärt hatte (Frauen dürfen vor Wölfen Angst haben natürlich. Oder was dachtest du jetzt?) und auch Wickie’s Perücke ging mir auf den Keks.

Wickie 2 ist temporeich. Das 3D funktioniert größtenteils hervorragend (Wickie’s Ideen-Momente mit den fliegenden Sternchen leider nicht). Die übrigen VFX können sich sehen lassen. Die animierten Landkarten (ala Indiana Jones) von ARRI mit ihren – ich schätze mal – handgemalten Aquarellen sehen toll aus. Und in der Reihe hinter mir schwärmte ein kleines Mädchen “boah sieht das schön aus” bei einem von Scanline’s Matte Paintings.

Die Story ist ebenfalls ein Pluspunkt. Der Plot bleibt extrem geradlinig seinem Ziel treu – Wickie muss seinen Vater retten um dann den Schatz der Götter zu finden. Doch entlang dessen jagt die Story durch dutzende schöne Schauplätze die niemals überflüssig oder andererseits durchgaloppiert wirken. Und obwohl der Film ein Kinder-Klamauk-Film ist, enthält er eine Menge Moral. Klar, immer wenn Kinder die Helden sind, geht es um “tu was du selbst für richtig hältst”. Aber es finden sich auch viele Gedanken über Geschlechterklischees, starke Männer die Gefühle zeigen dürfen und Väter, die nicht merken, wie wichtig ihren Kindern ein bisschen mehr Lob und Anerkennung wären. Und das zum Glück ohne langatmiges Gelaber oder nicht auszuhaltende amerikanische Vater-Sohn-Filmklischees. Das Verhältnis von Wickie und Svenja und ihren verfeindeten Wickinger-Clans erinnert eher an Ronja Räubertochter als an Disney-Stories.

Ich glaube, dass Kinder den Film auf jeden Fall mögen werden, wenn der erste Teil schon so ein Erfolg war. Was mir aber auffiel, war wie häuft das Wort “Scheiße” fiel. Keine Ahnung wieso ich darauf geachtet habe 🙂

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