Zum Männerbild in US-Serien

Eine wahnsinnig interessante Dokumentation über amerikanische TV-Serien läuft auf ARTE und ist dort auch im Internet zu bewundern. Die erste Folge von “Amerika im Wohnzimmer” handelt vom Mann im Haus: von den unrealistisch harmonischen Familienvätern in den 50ern bis zum heutigen Mann, dem sein klassisches Rollenbild abhanden gekommen ist (und der zeitweise eher als hilfloser Trottel agiert, siehe Simpsons oder Modern Family). Das moderne TV-Serienformat gibt dabei Schauspielern und Drehbuchautoren die Möglichkeit, tiefgründiger als Kinofilme zu sein bei der Frage, wie Männer mit ihrem Kontrollverlust umgehen (Breaking Bad, Sopranos).

Eine tolle Doku. Mir gefällt auch das Grading der Interview-Szenen vor der Milchglasscheibe. Zu Wort kommen Leute wie David Lynch, Roseanne sowie diverse Drehbuchautoren und Produzenten. Sie werfen unter anderem die Frage auf, ob die TV-Serien den Zeitgeist widerspiegeln oder ihn mitbestimmen.

Und unweigerlich frage ich mich, ob es überhaupt in Deutschland so eine Doku geben könnte über grandiose Serienformate, bei denen man überhaupt über Geschlechterrollen und Bedeutung für den gesellschaftlichen Zeitgeist diskutieren könnte. Ich meine, was haben wir denn schon? Daily Soaps und Tatort?

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